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  2 (2003), Nr. 2: Inhalt
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Jørgen Kühl

Die Geschichtswissenschaft in Dänemark

 
<1>
In Dänemark herrscht traditionell in weiten Teilen der Bevölkerung ein großes Interesse an Geschichte. Dies bezieht sich insbesondere auf die dänische Geschichte sowohl auf lokaler und regionaler als auch auf nationaler Ebene. Es finden sich in allen Teilen Dänemarks regional- und lokalgeschichtliche Vereinigungen, die sich der Erforschung und Vermittlung der Geschichte annehmen.
<2>
Eine der größten dieser Vereinigungen ist die Geschichtsgesellschaft für das südliche Jütland (‘Historisk Samfund for Sønderjylland’) mit über 2.400 Mitgliedern überwiegend aus der Region, aber auch aus anderen Teilen Dänemarks sowie aus anderen Staaten. Diese regionalgeschichtlichen Vereinigungen geben häufig eigene Jahrbücher, Zeitschriften oder Schriftenreihen zur jeweils regional wichtigen Thematik heraus. Oft sind es professionelle Historiker, die in diesen Vereinigungen mit interessierten Laien eng zusammenarbeiten und anspruchsvolle Programme wie zum Beispiel Vortragsreihen, Exkursionen oder Themenveranstaltungen planen und durchführen.
 
Website der 'Historisk Samfund for Sønderjylland'
 
<3>
Geschichte wird aber auch in weiteren Zusammenhängen populär vermittelt. So werden im Rahmen der dänischen ‘Open university’ (Folkeuniversitetet) jährlich eine Vielzahl von Vortragsveranstaltungen durchgeführt, bei denen Hochschullehrer und andere Akademiker ihr Wissen an ein breit gefächertes interessiertes Publikum vermitteln. An den circa 100 dänischen Heimvolkshochschulen (folkehøjskoler) wird Geschichte ebenfalls gelehrt und diskutiert.
 
<4>
Die dänischen Tageszeitungen bringen zudem häufig Artikel und weitere Beiträge zu historischen Themen. Die dänische Besonderheit der täglichen ‘Kronik’, eines ‘feature articles’, bietet in allen Tageszeitungen häufig Raum für historische Darstellungen, für Buchbesprechungen und die Würdigung von Neuerscheinungen. In der Regel werden Pressemitteilungen über Neuerscheinungen historischer Arbeiten vom landesweiten Pressedienst Ritzau weiterverbreitet. So ist es kein Sonderfall, wenn sogar Arbeiten zu speziellen Themenbereichen in der Rubrik 'Kurze Mitteilungen' in einer Vielzahl von Tageszeitungen berücksichtigt werden.
 
Website des 'Pressedienst Ritzau'
 
<5>
Die Popularität all dieser genannten Veranstaltungen sowie die stetige Berichterstattung in Zeitungen oder auch in Rundfunksendungen sichern einen umfassenden und regen Kontakt zwischen lehrenden und forschenden Historikern einerseits und den unterschiedlichen Zielgruppen andererseits. Dies ist auch daran zu erkennen, dass Geschichtswerke sich allgemein gut verkaufen und dass jährlich trotz des kleinen Sprachgebietes von kaum 5,2 Millionen Personen eine Vielzahl historischer Arbeiten von den dänischen Verlagen publiziert werden. Dadurch ergibt sich, insgesamt gesehen, ein hoher Stellenwert der Geschichtswissenschaft. Allerdings muss diese Feststellung dahingehend eingeschränkt werden, dass es sich vorzugsweise um dänische historische Themen handelt, während Arbeiten zur außerdänischen Geschichte zwar auch berücksichtigt werden, aber eine geringere Reichweite haben.
<6>
Der hohe Stellenwert der Geschichtswissenschaft auf der einen führt auch zu einem großen Interesse an dem Universitätsfach Geschichte auf der anderen Seite. Obwohl Dänemark mit ca. 43.000 qkm ein überschaubares Land ist, das mit der Eisenbahn innerhalb eines halben Tages durchquert werden kann, finden sich historische Institute an vier Universitäten in allen Landesteilen: In Kopenhagen, Aarhus, Roskilde, Aalborg und an der Süddänischen Universität, die das Fach Geschichte auf dem Campus Odense auf Fyn/Fünen und dem Campus Esbjerg an der Nordsee anbietet. Überall finden sich ausreichend Studierende, die Geschichte als Haupt- oder Nebenfach, Vollzeit oder ‘con amore’ studieren.
 
Website der 'Universität Kopenhagen'
 

Fachorganisation und Lehre

<7>
In Dänemark ist die Geschichtswissenschaft in vier unterschiedlichen Organisationsstrukturen verankert:

1. An den historischen Instituten der Universitäten in Kopenhagen, Aarhus, Odense/Esbjerg, Roskilde und Aalborg, wo das Fach gelehrt und studiert werden kann.

2. An anderen Instituten der genannten Universitäten, an denen Geschichte als Element anderer Fächer gelehrt wird, zum Beispiel als deutsche oder amerikanische Geschichte.

3. An außeruniversitären Forschungsinstituten, an denen Historiker als Forscher, Seniorforscher oder Professoren beschäftigt sind, und wo zum Teil auch Doktoranden ausgebildet werden.

4. An den Museen, Archiven und Bibliotheken, wo ebenfalls Historiker forschen und teilweise Doktoranden ausgebildet werden. Im Falle der Doktoranden an außeruniversitären Einrichtungen gilt, dass sie jeweils an einer der Universitäten eingeschrieben sind und dort ihre Ph.D.-Prüfungen ablegen. Hier soll lediglich auf die Universitätsbildung eingegangen werden.

 
Website der 'Universität Aarhus'
 
1. Studium
<8>
An den Universitäten kann Geschichte auf unterschiedlichen Ebenen studiert werden. Grundlegend ist die Bachelorausbildung, die mit einem Grad des B.A. abgeschlossen wird. Danach folgt das Aufbau- bzw. Magisterstudium mit dem Abschluss M.A. (cand.phil.). Man kann allerdings auch anders kombinieren und seinen Magisterabschluss in einem anderen Fach machen. Hinzu kommen Kombinations- und Integrationsmöglichkeiten, wie sie beispielsweise an der Universität Roskilde angeboten werden. Wird das Hauptstudium mit einem Nebenfach kombiniert, ergibt sich ein Zweifächer-Magistergrad (cand.mag.).
 
Website der 'Universität Roskilde'
 
<9>
Die Regelstudiendauer für den Bacherlorabschluss ist drei Jahre, die für den Magisterabschluss zusätzlich 2 Jahre. An den Universitäten werden eine Reihe von Kombinationen angeboten, hierunter zum Beispiel an der Universität Kopenhagen ein Studiengang, der als Sonderqualifikation für angehende Studienräte an den dänischen Gymnasien konzipiert ist (konkret entsprechen dänische Gymnasien in Deutschland der Oberstufe bzw. Jahrgangsstufe 11-13. In Dänemark gilt eine Gesamtschule für die Jahrgänge 1-9 bzw. 10).
 
<10>
Universität
Studenten der Geschichte
Anteil an der Gesamtzahl der Studierenden
Aalborg
270
7 %
Aarhus
828
23%
Kopenhagen
1.500
41%
Syddansk Universitet [Odense/Esbjerg]
676
[604 / 72]
18,5%
[16,5% / 2%]
Roskilde
385
10,5%
Insgesamt
3.659
100%
Anmerkung: Die Zahlenangaben basieren auf Informationen der jeweiligen Universität, wobei es sich allerdings zum Teil um Schätzungen handelt. Die Zahlenangaben beziehen sich auf die Jahre 2000, 2001 und 2002.
 
<11>
Magisterarbeiten im Fache Geschichte an dänischen Universitäten 1998-2001
Jahr
Kopenhagen
Aarhus
Odense/
Syddansk Universitet
Roskilde
Aalborg
Insgesamt
1998
37
29
24
27
1
118
1999
55
47
31
40
3
176
2000
65
63
36
31
8
203
2001
64
59
31
29
12
195
Insgesamt
221
198
122
127
24
692
Quelle: Jørgensen 1999, Jørgensen 2000, Jørgensen 2001, Jørgensen 2002.
 
2. Berufliche Betätigungsmöglichkeiten
<12>
Nach dem Magisterabschluss können die Historiker entweder einen traditionellen Historikerberuf als Gymnasiallehrer, Archivar, Heimvolkshochschullehrer oder Museumsmitarbeiter anstreben oder auch auf eher atypischen Feldern, gegebenfalls durch eine Zusatzausbildung, tätig werden. Dazu gehören Tätigkeiten als Journalist, Verlagsredakteur, Informations- oder Kommunikationsmitarbeiter und ähnliches mehr.
 
Website der 'Universität Aalborg'
 
3. Wissenschaftliche Nachwuchsförderung
<13>
Geeignete Kandidaten können sich um ein Doktorandenstipendium bewerben. Dieser Weg ist ein zentrales Element in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Das Ph.D.-Studium ist dreijährig und wird aufgrund eines kritischen Auswahlverfahrens entweder als Stipendiat oder als Privatier durchgeführt. Die meisten Kandidaten schaffen innerhalb dieser Vollzeitbeschäftigung den Abschluss aber nicht. Oft erfolgt nach Ablauf des Stipendiums eine befristete Anstellung als Amanuensis. Dabei handelt es sich auch um eine Wartestelle für eine Qualifikationsstelle.
 
<14>
Ziel, Zweck, Inhalt und Verlauf des Studiums steht in der Regel bei Beginn fest und beinhaltet häufig einen längeren Auslandsaufenthalt. Der Doktorand bekommt einen akademischen Betreuer zur Seite gestellt, der bei der Bewertung allerdings nur beratendes Mitglied des Examinationskomitees ist. Das Doktorandenstudium wird mit einer größeren Abhandlung abgeschlossen. Sie wird von einem Examinationskomitee aus drei Gutachtern, die mindestens eine C3-Professur (Lektorat) innehaben, bewertet. Bei Annahme der Arbeit wird Thema und Zeitpunkt einer öffentlichen Vorlesung bzw. Disputation festgelegt.
 
<15>
Der Ph.D.-Grad wurde erst Anfang der 1990er Jahre in Dänemark eingeführt. Vorher existierte der Licentiat-Abschluss, der mittlerweile abgeschafft ist, sowie der dänische Doktorgrad (Dr.phil.). Zwischen dem Magister- und dem Licentiatgrad gab es auch noch die ‘Magisterkonferens’. Zur Erlangung des Doktorgrades (Dr.phil.) muss kein Doktorandenstudium absolviert werden. Der Grad wird auf der Grundlage einer größeren schriftlichen Abhandlung, einer Begutachtung durch ein qualifiziertes Komitee an der jeweiligen Hochschule sowie einer sich anschließenden erfolgreichen öffentlichen Disputation erteilt. Alle auf diesem Wege vorgelegten Arbeiten (‘disputats’) müssen vor der öffentlichen Disputation gedruckt vorliegen.
 
Website der 'Syddansk Universitet (Odense und Esbjerg)'
 
<16>
Real hat der akademische Grad Dr.phil. - der ungefähr einer deutschen Habilitation entspricht - seit Einführung des Ph.D.-Grades an praktischer Bedeutung verloren. Er ist nicht Voraussetzung für die Berufung auf unbefristete Stellen als Lektor oder Professor. Die meisten Dr. phil.-Grade werden an Wissenschaftler vergeben, die bereits seit Jahren eine Lektor-Stelle innehaben und die zum Teil über einen längeren Zeitraum an diesen Abhandlungen gearbeitet haben. Es ist bereits heute absehbar, dass der Ph.D.-Grad wegen der Angleichung des Studiums an das angelsächsische System in Zukunft dominieren wird.
 
<17>
Abgeschlossene Ph.D.-Studien bzw. Ph.D-Arbeiten 1990-1999
Kopenhagen
47
Aarhus
21
Odense
21
Roskilde
12
Dänische Lehreruniversität
1
Insgesamt
102
Quelle: Henningsen 1999.
 
<18>
Doktoranden 2000
Universität
Ph.D.-Stipendien In Prozent aller Studenten
Aalborg
2
5%
Aarhus
10
27%
Kopenhagen
16
43%
Syddansk Universitet [Odense/Esbjerg]
3
8%
Roskilde
6
16%
Insgesamt
37
99%
Anmerkung: Die Zahlenangaben beziehen sich unterschiedlich auf 2001 und 2002.
 
4. Wissenschaftliche Laufbahn
<19>
Der erfolgreiche Abschluss des Doktorandenstudiums führt zur Erteilung des internationalen Ph.D.-Grades, der Anfang der 1990er Jahre in Dänemark eingeführt worden ist. Dieser Grad, bzw. eine äquivalente Leistung, ist Grundvoraussetzung für die Bewerbung auf eine Adjunktstelle. Diese Stellen werden öffentlich ausgeschrieben. Die Bewerbungen werden von einer Berufungskommission einzeln begutachtet. Die Berufung wird anhand dieser Gutachten - die der einzelne Bewerber zur Stellungnahme zugeschickt bekommt - letztendlich von der Fakultät vorgenommen.
 
<20>
Obwohl die Regelvoraussetzung für die Erlangung eines Ph.D.-Grades das vorhergegangene Doktorandenstudium ist, besteht dennoch die Möglichkeit, dass externe qualifizierte Wissenschaftler, die entweder auf Freizeitbasis oder im Rahmen ihrer sonstigen beruflichen Tätigkeit, zum Beispiel an Museen oder Archiven, eine größere Abhandlung geschrieben haben, diese zwecks Erlangung des Ph.D.-Grades einreichen können.
 
<21>
Die Adjunkturen sind dreijährig. Innerhalb dieses Zeitraumes muss der Adjunkt sich sowohl innerhalb von Forschung und Lehre fortbilden als auch weitere Qualifikationen erbringen. Nach Abschluss der drei Jahre wird in der Regel eine C3-Stelle geschaffen, auf die der Adjunkt sich bewerben kann. Die Stelle wird immer öffentlich ausgeschrieben, so dass auch besser qualifizierte externe Bewerber auf die Stelle berufen werden können.
 
<22>
Akademisches Regelstudium in Dänemark
Studium Dauer Abschluss
Bachelorstudium 3 Jahre B.A.
Magisterstudium 2 Jahre M.A.
Ph.D.-Studium 3 Jahre Ph.D.
 
<23>
Akademische Laufbahn in Dänemark
Bezeichnung Anstellungsdauer Vergleichbar in Deutschland
Amanuensis Befristet Assistent
Adjunktur 3 Jahre Assistenzprofessor/
Juniorprofessur
Lektorat Unbefristet C3-Professur
Forschungsprofessur 5 + 3 Jahre C4-Professur
Professur Unbefristet C4-Professur
Anmerkung: Neben diesen Kategorien gibt es noch den Titel eines Dozenten, der jedoch individuell aufgrund der erbrachten Leistungen erteilt wird.
 
<24>
Einer C4-Stelle vergleichbare Professuren gibt es nur relativ wenige an den dänischen historischen Universitätsinstituten. Somit ist eine Lektor-Stelle häufig zugleich die Endberufung eines dänischen Universitätshistorikers. Allerdings gibt es seit einigen Jahren Bemühungen, das Stellensystem an dänischen Universitäten nach internationalem (auch schwedischem und norwegischem) Vorbild zu modernisieren und weitere Professuren einzuführen. Dazu gehört vor allem das Instrument der zeitlich begrenzten Forschungsprofessur. Hinzu kommt die Möglichkeit einer Berufung als adjungierter Professor, die zumeist von qualifizierten Wissenschaftlern in anderen Stellen parallel wahrgenommen wird.
 
<25>
Außerdem sind einige Historiker auf zeitlich befristete Jean Monnet-Lehrstühle berufen worden. Schließlich besteht seit Kurzem die Möglichkeit, in Kooperation mit außeruniversitären Institutionen zeitlich befristete Kooperationsprofessuren zu gründen. Die zeitlich begrenzten Professuren sind normalerweise auf fünf Jahre angelegt mit einer möglichen Verlängerung um weitere drei Jahre. Sie erfordern Qualifikationen wie bei der Berufung auf eine C4-Professur. Sollte dann keine Berufung auf eine Professur ähnlich einer deutschen C4-Stelle erfolgen (was wegen der begrenzten Anzahl von Lehrstühlen schwierig ist), kehrt der Forschungsprofessor auf seine vorherige Lektor-Stelle zurück bzw. wird auf eine neu zu schaffende Lektor-Stelle berufen.
 
<26>
Wissenschaftliches Personal an historischen Universitätsinstituten in Dänemark
Universität
Profes-
suren C 4 [Professor]
Profes-
suren C3
[Lektor]
Assistenz-
profes-
soren
[Adjunkt]
Honorar-
kräfte und Lehrbeauf-
tragte [‘Ekstern lektor’ +
‘amanuensis’ + ‘under - visnings-
assistent’]
Extern finanzierte Mit-
arbeiter und Gast-
profes-
soren
Insgesamt
Aalborg
2
7
-
3
-
12
Aarhus
2
16
4
2
2
26
Kopenhagen
6
28
2
27
8
71
Syddansk Universitet [Odense /Esbjerg]
5
20
3
7
-
35
Roskilde
3
11
1
1
-
16
Insgesamt
18
82
10
40
10
160
In Prozent
11,25%
51,25%
6,25%
25%
6,25%
100%
Anmerkung: Die Zahlenangaben beziehen sich unterschiedlich auf die Jahre 2001 und 2002 und sind als Richtzahlen zu betrachten. Die faktische Anzahl von Stellen kann abweichen. Außerdem sind Historiker noch an anderen Instituten beschäftigt. Hier sind lediglich die direkt an historischen Instituten beschäftigten Mitarbeiter aufgelistet. Historiker, die Professuren an außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie in Archiven und Museen innehaben, sind von dieser Aufstellung nicht erfasst.
 

Kommunikation

<27>
Die dänische Geschichtswissenschaft ist mithin auch auf eine Vielzahl von außeruniversitären Institutionen verteilt. Dabei kommt den Museen und Archiven eine vorrangige Bedeutung zu. Allerdings sind Fachhistoriker auch an den dänischen Sektorforschungsinstitutionen wie den außenpolitischen Institutionen oder dem Institut für Grenzregionsforschung beschäftigt.
 
<28>
Einen Sonderfall stellen eine Reihe neuer Forschungszentren dar, die in Verbindung oder direkt an den Universitäten angesiedelt sind, aber eigenständige Einheiten bilden. Dazu gehören unter vielen anderen das Zentrum für maritime und regionale Geschichte an der süddänischen Universität in Esbjerg, das in Kooperation mit dem Fischerei- und Seefahrtmuseum in Esbjerg gegründet wurde, das Zentrum für Wirtschaftsgeschichte an der Wirtschaftsuniversität in Kopenhagen oder das dänische Zentrum für Stadtgeschichte, wobei das historische Institut der Universität Aarhus eine zentrale Rolle spielt.
 
Website des 'Fischerei- und Seefahrtmuseums'
 
1. Fachorganisation
<29>
In organisatorischer Hinsicht gibt es mehrere historische Verbände. Der wichtigste und älteste Fachverband ist der 1839 gegründete ‘Den danske historiske Forening’ (dänische historische Vereinigung), der seit 1840 auch die halbjährlich erscheinende, führende dänische historische Zeitschrift ‘Historisk Tidsskrift’ herausgibt.
 
Website der 'Historisk Tidsskrift'
 
<30>
Des Weiteren gibt es den ‘Dansk Historisk Fællesråd’ (gemeinsamer historischer Rat), der die viermal jährlich erscheinende Zeitschrift ‘Fortid og Nutid’ herausgibt. Im DHF arbeiten weitere nationale Verbände zusammen: ‘Sammenslutningen af Lokalarkiver’ (der Zusammenschluss von Ortsarchiven), ‘Dansk Kulturhistorisk Museumsforening’ (die Vereinigung dänischer kulturhistorischer Museen), ‘Dansk Lokalhistorisk Forening’ (Verband für Ortsgeschichte) sowie ‘Sammenslutningen af Slægtshistoriske Foreninger’ (Zusammenschluss familiengeschichtlicher Vereine). Hinzu kommen reine Reihe weiterer historischer Vereinigungen, die Mitglieder des Beirates des DHF sind.
 
Ein wichtiger Verband ist auch der 'Jysk Selskab for Historie' (die jütische Geschichtsgesellschaft), der die halbjährlich erscheinende Zeitschrift 'Historie' und die ebenfalls zweimal im Jahr erscheinende Rezensionszeitschrift 'Nyt fra Historien', die sich der nicht-dänischen Geschichte widmet, herausgibt. Außerdem gibt es eine größere Zahl von Spezialverbänden wie zum Beispiel die agrargeschichtliche Gesellschaft, die zoll- und steuergeschichtliche Gesellschaft, die dänische Vereinigung für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, die dänische westindische Gesellschaft (in Westindien war Dänemark bis 1917 Kolonialmacht), die Gesellschaft zur Herausgabe dänischer historischer Quellen, die Gesellschaft zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung, die personalgeschichtliche Gesellschaft und weitere Organisationen, die jeweils häufig auch eigenständige Zeitschriften und/oder Schriftenreihen herausgeben.
 
<32>
Auf regionaler und lokaler Ebene gibt es eine Vielzahl von historischen Vereinigungen. Einige wie die ‘Historiske Samfund’ sind bereits eingangs erwähnt worden. Hinzu kommen Fachverbände für Geschichtslehrer an Schulen und Gymnasien, die ebenfalls eigene Periodika herausgeben.
 
<33>
‘Det kongelige danske Selskab for Fædrelandets Historie’ (die königliche dänische Gesellschaft für die Geschichte des Vaterlandes) wurde 1745 gegründet. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine Vereinigung mit Mitgliedern im Sinne der anderen dänischen Historikerverbände, da man sich nicht um Aufnahme in diese Gesellschaft bewerben kann. Der sich selber ergänzende Kreis historisch Interessierter gibt die Zeitschrift ‘Danske Magazin’ und eine eigenständige Schriftenreihe heraus.
 
2. Zeitschriften
<34>
Zu den wichtigsten dänischen historischen Zeitschriften zählen die bereits erwähnten ‘Historisk Tidsskrift’, ‘Fortid og Nutid’, ‘Historie’ mit ‘Nyt fra Historien’. Bedeutend und meinungsbildend ist auch die von einem Redaktionskollegium herausgegebene Zeitschrift ‘Den Jyske Historiker’, die mit mehreren jährlichen Themenausgaben wichtige Akzente in der Geschichtsforschung setzt, wobei die Orientierung an internationalen Strömungen und Entwicklungstendenzen der Forschung besondere Hervorhebung verdient.
 
<35>
Weitere landesweite historische Zeitschriften sind unter anderem ‘1066. Tidsskrift for historie’ (ein wichtiges Publikationsorgan für junge Historiker, da hier zusammenfassende Artikel auf der Basis von Magister- und Ph.D.-Arbeiten publiziert werden), ‘Slagmark’ und ‘Siden Saxo’. Eine sehr große Verbreitung genießt die populärwissenschaftliche Zeitschrift ‘Skalk’. Die Zeitschriften der Geschichtsgesellschaft für das südliche Jütland/Nordschleswig (‘Historisk Samfund for Sønderjylland’), die jährlich erscheinende ‘Sønderjyske årbøger’ und die monatlich herausgegebene ‘Sønderjysk månedsskrift’, erreichen ebenfalls ein nationales Publikum. Hinzu kommen mehrere Spezialzeitschriften - unter anderem für die Landwirtschaftsgeschichte und die Geschichte der Arbeiterbewegung - sowie eine Zeitschrift für Lokal- und Kulturgeschichte.
 
<36>
Insgesamt gesehen gibt es in Dänemark somit eine große Vielfalt an historischen Zeitschriften, die sicherstellen, dass alle Aspekte des Geschichtsinteresses Berücksichtigung finden. Allerdings ist festzustellen, dass sich der überwiegende Teil der Zeitschriften primär auf dänische Geschichte konzentriert, obwohl die größten Organe regelmäßig auch Beiträge zur außerdänischen Geschichte veröffentlichen. In einem skandinavischen Kontext werden zudem nordische Zeitschriften wie der ‘Scandinavian Economic History Review’ und das ‘Scandinavian Journal of History’ herausgegeben.
 
<37>
Keine Zeitschrift spezialisiert sich aber dezidiert auf die internationale Geschichte, die europäische Geschichte, Weltgeschichte oder gar deutsche Geschichte. Diese Aspekte werden zwar immer wieder in Einzelbeiträgen für die vorhandenen Zeitschriften behandelt, aber bisher gibt es offensichtlich kein so großes Interesse an diesen Fragestellungen, dass eine eigenständige Zeitschrift sich als relevant erwiesen hat.
 
3. Internetangebote
<38>
In den letzten Jahren ist das internetbasierte Informationsangebot zu historischen Themen, die von Fachhistorikern direkt oder kooperativ betreut werden, in Dänemark stark angewachsen. Die historischen Institute an den Universitäten bieten in der Regel Informationen über Studiengänge und Tätigkeitsfelder auf Dänisch und Englisch.
 
<39>
Die historischen Institute sind direkt über folgende Links der jeweiligen Universität zu erreichen:

Universität Kopenhagen
Universität Aarhus
Syddansk Universitet (Odense und Esbjerg)
Roskilde Universitetscenter
Aalborg Universitet

Hier gibt es zudem teils auch weiterführende Link-Verzeichnisse.

Wichtige Fachverbände und historische Organisationen, Archive und Zeitschriften im Internet lassen sich unter anderem über die Linksammlung der ‘Historisk Tidsskrift’ ermitteln.

 
4. Internationale Ausrichtung
<40>
Die dänische Geschichtswissenschaft steht in einem laufenden, sich ständig erweiternden Dialog mit Historikern in anderen Ländern. Auslandssemester und Forschungsaufenthalte im Laufe des Studiums sind ausdrücklich erwünscht und tragen somit zur weiteren Vernetzung bei. Dänische Historiker nehmen zudem Gastprofessuren in anderen Ländern wahr. Sie nehmen an internationalen Konferenzen teil und publizieren in internationalen Sammelbänden und Zeitschriften.
 
<41>
Konkret bedeutet dies, dass englischsprachige Publikationen an Bedeutung gewinnen. Bisher war es für große Teile der dänischen Geschichtsforschung ein Nachteil, dass der Hauptteil der Publikationen in Dänisch erscheint. Diese haben zwar ein großes Publikum in Dänemark und werden auch in den skandinavischen Nachbarländern rezipiert; aber in einem größeren internationalen Kontext werden die Erkenntnisse und Ergebnisse der dänischen Geschichtsforschung wegen fehlender Sprachkenntnisse kaum oder gar nicht wahrgenommen.
 
<42>
Dies ist wiederum auch an Arbeiten ausländischer Historiker zu Fragestellungen, die die dänische Geschichte berühren, ablesbar, wenn sie sich zum Beispiel deutscher Arbeiten zur deutsch-dänischen Geschichte bedienen, aber wegen der Unzugänglichkeit der vorliegenden Arbeiten nicht dänische Untersuchungen zur gleichen Thematik rezipieren. Da dies allerdings auch auf die Publikationssprache der dänischen Geschichtswissenschaft zurückzuführen ist, wird sich eine weitere - auch sprachliche - Internationalisierung in den kommenden Jahren vollziehen müssen.
 
5. Wissenschaftliche Beziehungen zu Deutschland
<43>
Die deutsche Geschichte ist kein primäres Forschungsobjekt dänischer Historiker. Dennoch gibt es eine Reihe von Historikern, die sich laufend mit Themen, die einen Bezug zu Deutschland haben, beschäftigen. Dänische Professoren sind sogar teilweise Inhaber von Lehrstühlen an deutschen Universitäten, so in Kiel und Greifswald. Umgekehrt sind auch deutsche Historiker an dänischen Universitäten tätig, beispielsweise in Kopenhagen. Hinzu kommen Gastprofessuren. Dänische Historiker tragen des Weiteren zu deutschen Publikationen bei. Dies spricht für einen ständigen wissenschaftlichen Austausch zwischen der Historikerzunft beider Länder, der jedoch trotz aller guten Beziehungen noch intensiviert werden könnte.
 
<44>
Auf regionaler Ebene kann hingegen von intensiven Historikerbeziehungen gesprochen werden. In der deutsch-dänischen Grenzregion arbeiten Historiker beiderseits der Grenze seit Jahrzehnten intensiv zusammen. Dazu gehören gemeinsame Forschungs- und Publikationsvorhaben, Tagungen sowie ein ständiger Dialog. Seit 20 Jahren geben dänische und deutsche Historiker gemeinsame Quellenhefte zum nationalen Gegensatz in der deutsch-dänischen Grenzregion seit 1864 heraus (Quellen 1983-2001).
 
<45>
In dieser Hinsicht sind das Landesarchiv im süddänischen Apenrade und das Schleswig-Holsteinische Landesarchiv in Schleswig, das Institut für Grenzregionsforschung in Apenrade und das Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte in Schleswig auf jeweils ihren Aufgabengebieten zentrale Akteure. Zum Teil ist diese Kooperation auch institutionalisierter Art, da Vertreter des süddänischen Landesarchivs und des Institut für Grenzregionsforschung im Kuratorium des Instituts für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte vertreten sind.
 
<46>
Auch zur Kieler Universität bestehen gute Kontakte dänischer Historiker, die ebenfalls durch gemeinsame Projekte und Publikationsvorhaben gefördert werden. Netzwerke sind somit vorhanden und bilden den Rahmen für eine intensive Kooperation.
 

Forschung

<47>
Die historische Forschung wird in Dänemark intensiv betrieben. Die Ergebnisse werden in vielen verschieden Zusammenhängen an ein breites, interessiertes Publikum vermittelt: In mündlicher Form durch Vortragsveranstaltungen, Seminare, TV- und Rundfunksendungen; in schriftlicher Form durch Beiträge für Zeitungen und Zeitschriften sowie durch einschlägige Monographien.
 
Website der 'Bibliotheksdienste'
 
<48>
Hier kann wegen des begrenzten Umfanges dieses Beitrages leider keine umfassende, repräsentative und differenzierte Darstellung der publizierten Geschichtsforschung in Dänemark geboten werden. Deshalb beschränkt sich die folgende Darlegung teils auf generelle Betrachtungen, teils auf wenige konkrete Hinweise auf einige wichtige Arbeiten bzw. Tendenzen des letzten Jahrzehnts.
 
Website der 'Elektronischen Forschungsbibliothek Dänemarks'
 
<49>
Der interessierte Leser kann sich selber mit wenig Mühe einen Überblick über die vielfältigen Facetten der dänischen Geschichtsforschung und -schreibung anhand von internetbasierten Diensten verschaffen. So kann eine Themensuche anhand der allgemein zugänglichen Bibliotheksdienste und der Elektronischen Forschungsbibliothek Dänemarks erfolgen. Hier ist auch eine Suche nach Artikeln möglich. Weiterführende Informationen zu Publikationen und Projekten dänischer Historiker finden sich zudem in der Dänischen Forschungsdatenbank.
 
Website der 'Dänischen Forschungsdatenbank'
 
1. Forschungsschwerpunkte
<50>
Forschungsschwerpunkt der dänischen Geschichtswissenschaft ist in geographischer Hinsicht - wie ja schon erwähnt - vorrangig Dänemark. Studien zur außerdänischen Geschichte finden sich zwar auch, spielen aber sowohl hinsichtlich der Studienschwerpunkte als auch der Publikationen eine eher nachrangige Rolle. In den letzten Jahren sind zwar Professuren verstärkt mit Schwerpunkten außerhalb Dänemarks besetzt worden, aber die sich daraus ergebenden Publikationen stehen zu einem großen Teil noch aus. Dies ist auch aus den Magisterarbeiten zu ersehen. Eine Aufzählung der abgeschlossenen Magisterarbeiten der letzten Jahre ergibt demnach folgendes Bild:
 
<51>
Thematische Schwerpunkte der Magisterarbeiten im Fach Geschichte an dänischen Universitäten 1998-2001
Jahr/Thema Historiographie, Geschichts-
theorie, Methodik, Popularisierung
Altertum, Vor- und Früh-
geschichte [Oldtid]
Mittelalter [Middelalder, ca. 700-1500] 1500-1789 1789-1945 Nach 1945
1998
17
6
6
11
52
26
1999
18
4
22
12
46
64
2000
21
8
17
18
77
62
2001
18
3
19
16
70
61
Insgesamt
74
21
64
57
245
213
Quelle: Jørgensen 1999, Jørgensen 2000, Jørgensen 2001, Jørgensen 2002.
 
<52>
In Dänemark gibt es - neben methodischen Arbeiten - traditionell zwei Hauptepochen, die in der Geschichtswissenschaft seit Jahrzehnten eine primäre Rolle spielen: das Mittelalter (das sich in Dänemark einschließlich der vor allem von Archäologen betriebenen Erforschung der Wikingerzeit auf den Zeitraum ca. 700-1500 bezieht) sowie das 20. Jahrhundert; hierbei dominieren seit Jahrzehnten die Jahre vor und während der deutschen Besatzung Dänemarks 1940-1945.
 
<53>
Allerdings ist das Interesse am Mittelalter trotz ungebrochener Popularität in der Bevölkerung seit einigen Jahren rückläufig bei den Studierenden, während das Interesse an zeitgeschichtlichen Studien im Rahmen der Magisterarbeiten enorm angewachsen ist. Wie aus der Tabelle über die thematischen Schwerpunkte der dänischen Magisterarbeiten im Fache Geschichte 1998-2001 ersichtlich ist, widmete sich jeder zehnte Fragestellungen des Mittelalters, während 36 % Fragen des Zeitraumes 1789-1945 behandelten und 32 % in ihrer Abschlussarbeit ein Thema aus der Zeit nach 1945 wählten. Eine nähere Untersuchung der Arbeiten zum Zeitraum 1789-1945 zeigt gar, dass von diesen wiederum mehr als 100 die Zeit zwischen 1900 und 1945 thematisierten.
 
<54>
Mehr als die Hälfte der 674 Magisterarbeiten der Jahre 1998-2001 befasst sich mit genuin dänischen Fragestellungen, während nur 13 % ein Thema aus einem europäischen Bereich, sowie ca. 15 % ein außereuropäisches Thema wählen. Obwohl Deutschland der historisch wichtigste Nachbar und bedeutendster Handelspartner ist, ist das Interesse angehender dänischer Historiker überschaubar: Kaum 5 % haben sich mit Fragestellungen, die im weitesten Sinne Deutschland berühren, beschäftigt.
 
<55>
Die Tendenz einer Hinwendung zur Zeitgeschichte bei den Magisterarbeiten setzt sich bei den Ph.D.-Arbeiten fort, obgleich es hier - teils aufgrund der Stipendienausschreibung - eine größere Ausgewogenheit hinsichtlich der thematischen/chronologischen Schwerpunkte gibt. Von insgesamt 102 abgeschlossenen Ph.D.-Verfahren in den Jahren 1990-1999 bezog sich die Hälfte auf den Zeitraum vor 1900, etwas mehr als jede dritte Arbeit widmete sich einem Thema der Zeitgeschichte.
 
<56>
Thematische/Chronologische Schwerpunkte der abgeschlossenen Ph.D.-Studien bzw. Ph.D-Arbeiten 1990-1999
Historiographie, Geschichtstheorie, Methodik, Popularisierung
5
Altertum, Vor- und Frühgeschichte [Oldtid]
8
Mittelalter [Middelalder, ca. 700-1500]
12
Ca.1500-1789
9
Ca.1789-1900
22
Ca.1900-1945
18
Ca.1945-
19
Nicht zeitlich bestimmbar
9
Insgesamt
102
Quelle: Henningsen 1999.
 
<57>
Die Magister- und Ph.D.-Arbeiten sind gewissermaßen symptomatisch für die neue Forschung. Bei der bereits etablierten Forschung gibt es eine weite Bandbreite an Themen und Objekten zur ganzen dänischen Geschichte.
 
<58>
So ist eine völlig überarbeitete und um einen aktuellen Band erweiterte Neuausgabe der von den beiden großen dänischen Verlagen Gyldendal und Politiken vor 10-15 Jahren herausgegebenen 16-bändigen Geschichte Dänemarks (Gyldendal og Politiken 1988-1991) erschienen. Anfang der 1990er Jahre wurde eine vierbändige dänische Identitätsgeschichte herausgegeben (Dansk identitetshistorie 1991-1992). Vor wenigen Jahren erschien schließlich die mehrbändige dänische Seefahrtgeschichte (Dansk søfarts historie 1997-2001). Ein sehr aktuelles Projekt ist eine auf sechs Bände angelegte Gesamtgeschichte der Außenpolitik Dänemarks seit den Anfängen; die ersten Bände sind bereits erschienen bzw. erscheinen in Kürze (Dansk udenrigspolitiks historie 2001-2004). Dieses Projekt wurde bereits im Jahre 1997 initiiert und finanziell durch die große private Stiftung Carlsberg-Fondet gefördert. Dies sind große Werke, die ein entsprechendes Publikum finden.
 
<59>
Hinzu kommen immer wieder neu aufgelegte oder völlig neue Bände über die Geschichte Dänemarks in der Zeit des zweiten Weltkrieges (siehe eine umfassende aktuelle Bibliographie bei Lauridsen 2002). Neuere Reihen beschäftigen sich auch mit regionaler Landwirtschaftsgeschichte sowie mit Arbeiten zur Vor- und Frühgeschichte Dänemarks (Jensen 2001-2002).
 
<60>
Einen eigenständigen und beim Publikum sehr populären Schwerpunkt innerhalb der historischen Forschung bilden Biographien dänischer zeithistorischer Persönlichkeiten wie des vormaligen Kommunistenführers Aksel Larsen (Jacobsen 1995), des dänischen Gesandten in Washington während des Zweiten Weltkrieges, Henrik Kauffmann, (Lidegård 1999) oder des ehemaligen dänischen Regierungschefs Jens Otto Krag, der 1972 Dänemark in die EWG führte (Lidegård 2001-2002). Auch hier zeigt sich allerdings, dass dänische Themen dominieren.
Vor zehn Jahren erschien jedoch ein sechsbändiges Werk über Fragen der gesamteuropäischen Geschichte, das sich von der Thematik her von den anderen mehrbändigen Arbeiten unterschied (Det europæiske hus 1991-1992). Ein Versuch, eine neue Geschichte Schleswigs und somit der deutsch-dänischen Geschichte im gemeinsamen Grenzland zu schreiben, scheiterte jedoch am fehlenden Interesse der großen dänischen Verlage.
 
<61>
Deutschland und deutsche Geschichte spielen als Teilaspekte der Erforschung Dänemarks zur Zeit des Zweiten Weltkrieges eine große Rolle. Genuine Studien zur deutschen Geschichte sind hingegen eher die Ausnahme, obwohl vereinzelte Monografien und Sammelbände zur deutschen Geschichte in Dänemark publiziert werden (zum Beispiel Lammers 2000 und 2001, Klos 2000, Lund 2001, Tyskland 2001), wobei wiederum der Zeitraum 1933-1945 im Vordergrund steht.
 
2. Kontroversen und neue Forschungsthemen
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Auseinandersetzungen bzw. Kontroversen in der dänischen Geschichtswissenschaft beziehen sich insbesondere auf die Erforschung des Zweiten Weltkrieges. Die große Vielzahl von Arbeiten zu dieser Thematik führt immer wieder zu neuen Diskussionen, die teils in den historischen Zeitschriften, teils oder auch parallel in den Medien sowie politisch im Parlament geführt werden.
 
Website von 'Folketinget'
 
<63>
In den letzten Jahren standen dabei zwei Fragenkomplexe im Vordergrund: Die dänische Politik gegenüber jüdischen Flüchtlingen und der Holocaust sowie die wirtschaftliche Kollaboration dänischer Unternehmen mit den deutschen Besatzern. In beiden Fällen wurde ausgehend von journalistischen Beiträgen (zum Beispiel Jensen / Kristiansen / Nielsen 2000) eine politische Diskussion entfacht, die letztendlich, begleitet von einer parlamentarischen Debatte, zur Ausschreibung von staatlichen Schwerpunktprogrammen führte (http://www.folketinget.dk).
 
<64>
In Bezug auf die Frage nach der Politik Dänemarks besonders, aber nicht ausschließlich gegenüber jüdischen Flüchtlingen Ende der 1930er Jahre wurde Ende 1999 eine öffentliche Debatte initiiert. Am 6. Februar 2000 kündigte der dänische Regierungschef eine gründliche Untersuchung an, die der dänischen Flüchtlingspolitik vor und während des Zweiten Weltkriegs, unter besonderer Berücksichtigung der Ausweisung jüdischer Flüchtlinge, nachgehen sollte. In zeitlicher Hinsicht wurde die Untersuchung auf den Zeitraum 1933-1945 begrenzt. Das dänische Zentrum für Holocaust- und Völkermordstudien bekam den Auftrag, diese Untersuchung innerhalb eines Zeitraumes von zwei Jahren bis dem September 2002 durchzuführen. Finanziert wird diese Untersuchung durch staatliche Sondermittel.
 
Website des 'Zentrums für Holocaust- und Völkermordstudien'
 
<65>
Der Auftragnehmer - das dänische Zentrum für Holocaust- und Völkermordstudien - ist selber Ergebnis eines politischen Prozesses. Das im Mai 1999 per Gesetz gegründete Zentrum hat zur Aufgabe, eine dänische Forschungsstelle zum Studium derjenigen Prozesse zu errichten, die Grundlage und auslösend für Völkermord sind (siehe den Gesetzestext auf der Homepage http://www.dchf.dk). Es nahm seine Tätigkeit 2000 auf. Seit Ende 2002 ist das Zentrum jedoch im Zuge einer größeren institutionellen Reform in der Wissenschaftslandschaft Dänemarks mit weiteren außen-, sicherheits- und entwicklungspolitischen Forschungsinstituten zu einem neuen Forschungszentrum für internationale Studien unter dem Außenministerium in Kopenhagen umfunktioniert worden. Allerdings werden die alten Forschungsaufgaben weitergeführt.
 
<66>
Die Frage der Kollaboration dänischer Wirtschaftsunternehmen mit den Besatzern führte dazu, dass um die Jahreswende 2000/2001 mit eigens dafür bestimmten Mitteln des dänischen Staatshaushalts ein Sonderforschungsprogramm zwecks Erforschung der Besatzungszeit 1940-45 unter besonderer Berücksichtigung der wirtschaftlichen Umstände initiiert wurde (siehe http://www.fsk.dk/shf/opslag/besaettelsestid). Das Programm hat ein Volumen von 5 Millionen Kronen (ca. 700.000 Euro). Der Schwerpunkt dieses Programms ist nach erfolgreicher Bewerbung einer Gruppe von Historikern aus verschiedenen Universitäten, Museen und Archiven am ‘Centre for Business History’ an der ‘Copenhagen Business School’ angesiedelt worden. Allerdings arbeiten auch noch andere Historiker an dieser Thematik, die am nationalen Selbstverständnis der größten dänischen Wirtschaftsunternehmen gerührt hat (Tamm 2002).
 
<67>
Die seitens des politischen Lebens initiierte zeitgeschichtliche Forschung erstreckt sich jedoch nicht nur auf die Jahre 1933-1945. Neben diesen beiden Themenkomplexen sind innerhalb der letzten Jahre drei weitere zeitgeschichtliche Fragestellungen seitens des öffentlich-politischen Diskurses an die Geschichtswissenschaft herangetragen worden, wodurch wiederum neue Forschungsarbeiten im Auftrage des dänischen Parlaments bzw. der Regierung initiiert wurden. Dazu gehört eine 1997 abgeschlossene Untersuchung über Grönland im Rahmen der dänisch-amerikanischen Beziehungen während des Kalten Krieges, begrenzt auf die Jahre 1945-1968 (Grønland 1997).
 
<68>
Eine aktuelle, noch in der Untersuchungsphase sich befindliche Untersuchung über die dänische sicherheitspolitische Lage während des Kalten Krieges geht ebenfalls auf eine politische Initiative zurück. Wie bereits die Grönland-Untersuchung wird auch die neue Untersuchung am dänischen außenpolitischen Institut DUPI durchgeführt. Sie beruht auf einem Auftrag der dänischen Regierung vom Juni 2000.
 
<69>
Die dritte aktuelle Untersuchung zeithistorischer Fragestellungen bezieht sich auf den dänischen Polizei-Nachrichtendienst PET. Im Jahre 1999 fasste das dänische Parlament den Beschluss, eine Gruppe von Historikern und Juristen damit zu beauftragen, die Arbeit des PET auf politischem Gebiet zu untersuchen. Dies geschah auf der Grundlage eines eigens dafür angenommenen Gesetzes (http://www.folketinget.dk). Die Untersuchung wird wissenschaftlich von je einem Historiker (benannt durch die historischen Institute in Kopenhagen und Aarhus) sowie je einem Juristen (ebenfalls von den beiden Universitäten benannt) durchgeführt. Der Vorsitzende der Untersuchungskommission wurde vom Justizwesen benannt.
 
<70>
Somit lässt sich feststellen, dass die Geschichtswissenschaft in Dänemark mit Bezug auf die Zeitgeschichte in den letzten Jahren entscheidend durch politische Initiativen gestärkt und thematisch fokussiert worden ist. Dabei ist es allerdings nicht zu einer Instrumentalisierung der Geschichtswissenschaft gekommen, da jeweils die Unabhängigkeit und Ergebnisoffenheit der Forschungsinitiativen gesichert werden konnte.
 
3. Wahrnehmung der Geschichtswissenschaft in Deutschland
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Traditionell gab es einen großen Einfluss des gesamten deutschen Geisteslebens und somit auch der Geschichtswissenschaft auf Dänemark. Theoretisch, methodisch und thematisch haben dänische Historiker sich vom Nachbarn inspirieren lassen. Früher konnte auch beinahe selbstverständlich davon ausgegangen werden, dass deutschsprachige Schriften von dänischen Historikern ohne größere Schwierigkeiten rezipiert werden konnten.
 
<72>
Dies hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Arbeiten deutscher Historiker, die auf Deutsch erscheinen, werden von dänischen Geschichtsstudierenden oftmals nur mit einigen oder auch großen Mühen gelesen. Dänische Geschichtslehrende werden oftmals von den Studenten gebeten, englischsprachige Alternativausgaben zu nutzen. Als Wissenschaftssprache verliert Deutsch auch in Dänemark an Bedeutung, während Englisch völlig dominiert. Dies ist ferner daran erkennbar, dass zwar die Möglichkeit besteht, Arbeiten zum Beispiel als Abschluss des Ph.D.-Studiums in nicht-dänischer Sprache zu verfassen. Dänische Studenten tun dies immer häufiger aber durch Ausarbeitung englischsprachiger Abhandlungen. Deutschsprachige Arbeiten gibt es zwar, sie werden allerdings meistens von deutschen Studenten bzw. Doktoranden verfasst.
 
<73>
Abgesehen von den relativ wenigen Historikern, die sich dezidiert mit Deutschland und deutscher Geschichte bzw. mit methodischen Fragen beschäftigen, wird die deutsche Geschichtswissenschaft wenig, kaum oder gar nicht wahrgenommen. Die Diskussion um die Reform des deutschen Hochschulwesens und das Hochschulrahmengesetz wird dabei wegen mangelnder Relevanz außerhalb eines kleinen Kreises nicht rezipiert. Dieser Kreis ist allerdings gründlich informiert und betreibt selber einen intensiven Austausch mit deutschen Kollegen.
 
<74>
Ausnahmen vom allgemeinen Trend sind lediglich große und prinzipielle Dispute wie beispielsweise der Historikerstreit in den 1980er Jahren, der auch in Dänemark bei Historikern und zum Teil auch in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen wurde. Es wurden zudem Examensarbeiten dazu angefertigt. Dies spricht also dafür, dass zumindest passiv wahrgenommen wird, was sich in der deutschen Geschichtswissenschaft abspielt.
 

Ausblick

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Aufgrund dieser summarischen Übersicht soll abschließend ein kurzer Ausblick auf die künftige Entwicklung der dänischen Geschichtswissenschaft gewagt werden. Es ist anzunehmen, dass das seit Jahrzehnten bestehende und gegenwärtig erneut aufblühende Interesse an der Zeitgeschichte und der Geschichte Dänemarks während des Zweiten Weltkrieges in den kommenden Jahren zu einer Vielzahl neuer Publikationen führen wird. Aufgrund der Magisterarbeiten der letzten Jahre lässt sich allerdings auch annehmen, dass weitere zeitgeschichtliche Fragestellungen von zunehmendem Interesse sein werden.
 
<76>
Anzunehmen ist ein bedeutendes Potenzial für die Erforschung nicht-dänischer Zeitgeschichte. Diese wird zum Teil bereits im Rahmen der Jean-Monnet-Zentren sichtbar. Dennoch wird das Studium europäischer Fragestellungen nicht zuletzt wegen der fortschreitenden europäischen Integration hoffentlich noch an Aktualität gewinnen.
 
Website des 'Jean-Monnet-Zentrums'
 
<77>
Wie die thematischen Schwerpunkte sein werden, ist allerdings schwierig zu prognostizieren. Mittel- und Osteuropa sind von dänischen Historikern relativ wenig untersucht. Westeuropa steht nicht viel besser da. Komparative Studien von Integrationsprozessen oder nationalstaatliche Entwicklungslinien im europäischen Vergleich sind nahe liegend, aber nach wie vor ziemlich unbeackerte Forschungsfelder. Somit gibt es eindeutige Defizite und Desiderata.
 

<78>
Entscheidend wird dabei allerdings sein, inwiefern es in Zukunft einen institutionellen Schwerpunkt für solch eine Erforschung geben wird. Kurz gesagt: Falls ein Zentrum für gesamteuropäische Zeitgeschichte an einer dänischen Universität gegründet würde, würde zwangsläufig auch die Erforschung jener Fragestellungen boomen. Falls hier eine Reihe von Ph.D.-Stipendien vergeben würde, könnte ein solcher Ansatz innerhalb von wenigen Jahren Ergebnisse aufweisen.

 
<79>
Anfang 2003 wurde am Historischen Institut der Süddänischen Universität in Esbjerg solch ein zeitgeschichtliches Forschungszentrum gegründet: das Center for Europæisk Konflikt- og Identitetshistorie / Centre for European Conflict and Identity History. Es widmet sich teils den nicht-militärischen Aspekten von Kriegen und Besatzungen im 20. Jahrhundert, teils der Erforschung nationaler Identitäten in Europa.
 
<80>
Jedwede Aussage über Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten muss allerdings unter dem Vorbehalt entsprechender finanzieller Rahmenbedingungen formuliert werden. Auch in Dänemark herrscht der Primat der Haushaltslage. Um eine weitere Entwicklung der historischen Forschung zu ermöglichen, müssten staatliche Fördermittel zur Verfügung stehen. In solch einer Lage werden die Geisteswissenschaften und auch die Geschichtsforschung sich neu orientieren müssen.
 

Literaturhinweise

Dansk identitetshistorie 1-4, København 1991-1992.

Dansk søfarts historie 1-7, København 1997-2001.

Dansk udenrigspolitiks historie 1-6, København: Danmarks Nationalleksikon 2001-2004.

Dansk Udenrigspolitisk Institut (Hg.): Grønland under den kolde krig. Dansk og amerikansk udenrigspolitik 1945-68, I-II, København 1997.

Det europæiske hus 1-6, København 1991-1992.

Gyldendal og Politikens Danmarks Historie 1-16, København 1988-1991.

Peter Henningsen: Historiske ph.d.-afhandlinger 1990-1999, in: Historisk Tidsskrift 99 (1999)/1, 320-322.

Kurt Jacobsen: Aksel Larsen: en politisk biografi, 2. udgave, 1995, 2. oplag, 1996, København 1996.

Christian Jensen / Tomas Kristiansen / Karl Erik Nielsen: Krigens købmænd: det hemmelige opgør med Riffelsyndikatet, A.P. Møller, Novo og den øvrige storindustri efter Anden Verdenskrig, København 2000.

Jørgen Jensen: Danmarks oldtid 1-2, København 2001-2002.

Erik Jørgensen: Oversigt over specialer i historie ved universiteterne afleveret i 1998, in: Historisk Tidsskrift 99 (1999)/1, 312-319.

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Erik Jørgensen: Oversigt over specialer i historie ved universiteterne afleveret i 2000, in: Historisk Tidsskrift 101 (2001)/1, 272-285.

Erik Jørgensen: Universitetsspecialer i historie 2001, in: Historisk Tidsskrift 102 (2002)/1, 250-261.

Michael Klos: Tyskland 1871-2000, København 2000.

Karl Christian Lammers: Hovedstad Berlin 1871-2000, København 2000.

Karl Christian Lammers: Hitlers modstandere i det andet Tyskland 1933-1945, København 2001.

John T. Lauridsen: Samarbejde og modstand: Danmark under den tyske besættelse 1940-45: en bibliografi, København 2002.

Allan A. Lund: Hitlers håndlangere, København 2001.

Bo Lidegaard: I kongens navn: Henrik Kauffmann i dansk diplomati 1919-1958, 2. udgave, København 1999.

Bo Lidegaard: Jens Otto Krag, Bind 1: 1914-1961, København 2001.

Bo Lidegaard: Jens Otto Krag, Bind 2: 1962-1978, København 2002.

Ditlev Tamm: Danfoss under besættelsen, Sønderborg 2002.

Tyskland - en kulturhistorie, København 2001.

Quellen zur Geschichte der deutsch-dänischen Grenzregion / Kilder til den dansk-tyske grænseregions historie I-IV, Aabenraa / Flensburg 1983-2001.

 

Internet-Websites

Centre for Business History

Das Dänische Außenpolitische Institut

Dänemarks Elektronische Forschungsbibliothek

Dänische Forschungsdatenbase

Dänisches Parlament

Dänischer Geisteswissenschaftlicher Forschungsrat

Dänischer Pressedienst

Dänisches Zentrum für Holocaust- und Völkermordstudien

Historisk Samfund for Sønderjylland

Historisk Tidsskrift

Jean Monnet Zentrum an der Universität Aarhus

Syddänische Universität

Universität Kopenhagen

Universität Aarhus

Universität Roskilde

Universität Aalborg

Zentrale dänische Bibliotheksdatenbase

 

Autor

Dr. Jørgen Kühl, Direktor
Danish Institute of Border Region Studies
Persillegade 6
DK-6200 Aabenraa
jk@ifg.dk
www.ifg.dk
 

Anmerkung der Redaktion:

Wenn nicht anders vermerkt, gilt als Referenz-Datum für Inhalt und Funktionalität aller im Text genannter Links der 17.10.2003.

Empfohlene Zitierweise:

Jørgen Kühl: Die Geschichtswissenschaft in Dänemark, in: zeitenblicke 2 (2003), Nr. 2 [22.10.2003], URL: <http://www.zeitenblicke.historicum.net/2003/02/kuehl.html>

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